Warum ich?
„Wenn ich eine Frau kennenlerne, mit der ich mir eine Beziehung vorstellen könnte, lauert da immer ein Päckchen, das ich ihr irgendwann vor die Füsse schmeißen muss.“ Yannick
“Max ist Marie oder mein Sohn ist meine Tochter ist mein Kind” ist ein Transgender Foto- und Textprojekt, ein Projekt über und für transidente Menschen.
Ein Projekt, das mit einem Fotoshooting mit meiner Tochter begann, die einmal mein Sohn war.
Mit diesem Projekt möchte ich die trans* Thematik als das “Normale” zeigen, das es ist, als etwas, das Menschen, die sich vorher nicht damit beschäftigt haben, verstehen können wollen und sollen. Etwas, das ganz einfach da ist, so wie es ist.
„Max ist Marie“ handelt von Menschen, die „im falschen Körper“ geboren wurden. Menschen, die meist bereits als Kind merkten, dass sie anders sind, als all die anderen Jungs, all die anderen Mädchen, mit denen sie sich eigentlich doch identifizieren sollten. Mit denen sie spielen wollten und es doch nur konnten, wenn sie sich verstellten. Menschen, denen das „Sich-Verstellen“, das „Sich-Anpassen“ an das Geschlecht, in dem sie geboren wurden, ein Lebensmuster wurde, das unbeschreiblich viel Kraft kostet und aus dem sie irgendwann ausbrechen müssen, um überleben zu zu können.
Der Gedanke, dass man der Welt irgendwie zeigen müsse, wie es Transgender-Menschen (er)geht, ließ mich nicht mehr los. Da Bilder meine Sprache sind, entwickelte sich die Idee zu einem einfühlsamen Fotoprojekt. Unterlegt mit Texten.
Ab Mai 2014 besuchte ich zwei Jahre lang transidente Menschen, die sich bei mir gemeldet hatten, weil sie glauben, dass „Max ist Marie“ etwas bewegen kann. In ganz Deutschland und auch im Ausland war ich unterwegs, um sie zu porträtieren.
In meinen Bildern zeige ich transidente Menschen in ihrer Umgebung.
„Max ist Marie“ ist ein einfühlsames Projekt.
Es möchte zeigen: Transidente Menschen werden nicht zu etwas Besonderem, alleine dadurch, dass sie transident sind. Und sie sind nicht in eine Schublade zu stecken.
„Wir sind ebenso wenig eine homogene Gruppe wie zum Beispiel Rothaarige“ hat es ein Transmann beschrieben, den ich porträtieren durfte.
Ich hoffe, dass meine Porträts ein Stück weit dazu beitragen können, dass die Welt in der wir leben, offener wird für Menschen, die eine besondere Geschichte zu erzählen haben.
Seit 2015 tourt „Max ist Marie“ als Ausstellung durch ganz Deutschland.
Danke für all die Unterstützung und Offenheit. Danke an alle Besucher der Ausstellungen und dieser Website. Danke an all die Menschen, die Ihre Herzen öffnen.
Wenn Sie als Galerist oder Kurator eine einfühlsame Ausstellung realisieren möchten, freue ich mich über Ihre Anfrage.
Damit wir noch mehr bewegen können, brauchen wir Eure Unterstützung: Bitte teilt auf allen Kanälen, die Euch zur Verfügung stehen und werdet Fan auf Facebook.
Danke von ganzem Herzen!
Kathrin Stahl
„Wenn ich eine Frau kennenlerne, mit der ich mir eine Beziehung vorstellen könnte, lauert da immer ein Päckchen, das ich ihr irgendwann vor die Füsse schmeißen muss.“ Yannick
Hamburg, im Dezember 2014 Wir treffen uns in Hamburg. Benjamin ist mit der Bahn aus Osnabrück gekommen, um sich von mir für „Max ist Marie“ porträtieren zu lassen. „Mit dem Semesterticket kein Problem. Da ist die Fahrt nach Hamburg inklusive. Außerdem fahre ich gerne Zug. Hier kann ich in Ruhe lesen.“ „Die Tribute von Panem…
„Es gibt nur einen Menschen, den ich nach meiner Transition kennengelernt habe, der von meiner Vergangenheit weiß.“ Benjamin
Heiligenhafen, im November 2014 „Wenn mein Erzeuger mich auf der Straße sieht, wechselt er auf die andere Seite“, ist fast das erste, was Manuela mir erzählt. Und: „Meine Lebensuhr läuft. Ich habe 24 Jahre meines Lebens in die Tonne getreten. Ich habe nicht gelebt, ich habe vor mich hin vegetiert.“ Wir sitzen im Auto und…
Travemünde, im November 2014 „Papa ich kann nicht mehr.“ „Na du bist ja ein Mausibär.“ Lena nimmt ihren Sohn auf den Arm und schnappt sich das Laufrad. „Es gab einen einzigen Grund, der mich fast davon abgehalten hätte, den Schritt zu gehen. Und das ist mein Kleiner. Ich hatte die Hormone schon und hätte sie…
“Ich habe beschlossen, ich bleibe 30! Das Alter in meinem Ausweis ist eine gewürfelte Zahl, die nichts mit mir zu tun hat.“ Sarah
Berlin, im September 2014 Als ich Katharina ein paar Wochen vor meiner Reise schrieb, dass ich für „Max ist Marie“ nach Berlin kommen würde, kam ihre Antwortmail mit dem Betreff: „Katharina ist glücklich in Berlin“: „Es gibt für mich einen besonderen Ort in Berlin, von dem ich glaube, dass Du ihn unbedingt sehen solltest: das…
„Die geschlechtsangleichende OP hat mich so fundamental verändert… stell Dir ein Kind mit großen staunenden Kulleraugen auf dem Weihnachtsmarkt vor. So geht es mir gerade jeden Tag.“ Katharina
Berlin, im September 2014 In Konstantins Mittagspause treffen wir uns in einem Park in Prenzlauer Berg. „Irgendwie laufe ich ständig in Filmkameras seit ich in Berlin lebe. Bei Sonnenschein verbringe ich meine Mittagspause häufig in diesem Park und genieße die Sonne. Einmal bauten sie direkt vor meiner Nase ein Filmset auf. Da saß dann mal…
„Wir sind ebenso wenig eine homogene Gruppe wie zum Beispiel Rothaarige.“ Konstantin