Fotoprojekt Diversity in Familien
Familie ist dort, wo Kinder in einem liebevollen Umfeld aufwachsen.
Ganz egal, wer die Eltern sind und auf welchem Wege die Kinder in die Familie kamen.
FAMILIE IST, WO LIEBE IST
Familie ist wo Liebe ist – Ein freies Fotoprojekt unterstützt von der Stadt Hamburg
Was ist eigentlich Diversity?
Eine sehr schöne Definition fand ich auf der Seite des Vereins „Eine Welt der Vielfalt e.V.„:
Diversity bedeutet Vielfalt von Menschen und Lebensformen. Diversity zielt auf die Anerkennung und Wertschätzung aller Menschen unabhängig von ihrer sozialen, ethnischen etc. Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung, ihrem Lebensalter, ihrer physischen oder psychischen Fähigkeiten oder anderer Merkmale.
Diversity heißt Gemeinsamkeiten entdecken.
Dabei geht es nicht nur um die Unterschiedlichkeiten von Menschen und ihren Lebensentwürfen, sondern immer auch um die Entdeckung von Gemeinsamkeiten. Menschen können verschiedene ethnische Herkünfte oder Religionen und Weltanschauungen haben, aber im gleichen Alter, lesbisch und Mutter sein oder gleiche körperliche Fähigkeiten oder Beeinträchtigungen haben.
Genau darum geht es in meinem freien Fotoprojekt über Familien „Familie ist, wo Liebe ist.“
Diversity in Familien
Ich besuchte Familien in unterschiedlichsten Konstellationen, fotografierte das ungestellte Leben und bat sie um einen Text: Eine Liebeserklärung an ihre Familie.
Was dabei entstand, teile ich hier im Blog mit dir.
Familie ist dort, wo Kinder in einem liebevollen Umfeld aufwachsen.
Ganz egal, wer die Eltern sind und wie sie leben. Was zählt ist die Liebe.
Heute stelle ich dir Edina, Niko und Liam vor.
Edina Müller ist erfolgreiche Sportlerin. Sie ist Paralympics-Siegerin im Rollstuhlbasketball und wurde nach einem Wechsel der Sportart Weltmeisterin im Einer-Kajak. Sie ist außerdem Ehefrau und liebende Mama. Und sie lacht viel.
Wegen Corona mussten wir unseren Shooting-Termin einige Male verschieben. Als es dann endlich klappte, waren sie gerade in ihr Haus gezogen, in dem sie vielles selber gemacht hatten. Papa arbeitete im Homeoffice und hatte Telefonkonferenzen während Edina und Liam spielten, lasen, Spaß hatten.
Aber seht selbst.
Unter den Fotos liest du Edinas wundervolle Liebeserklärung an ihre Familie.
Danke für euer Vertrauen, ihr drei.
Ein sehr schönes Video zum Projekt findest du hier.
Kathrin
#momentesucherin
Liebeserklärung von Edina und Niko an ihre Familie
„Liebe hilft Stress zu bewältigen.
Auch wenn wir den Familienzuwachs relativ ungeplant und sehr spontan auf uns haben zukommen lassen, waren Ängste zur Alltagsbewältigung mit Beruf/Sport/Patchwork und Rollstuhl schon da. Insbesondere die Überlegungen, ob das „Familie werden“ als Rollstuhlfahrerin reibungslos funktioniert. Aber angefangen mit einer tollen Schwangerschaft, die deutlich entspannter verlief als vorgestellt, über den von Liam spontan vorverlegten Geburtstermin bis hin zu dem jetzt eingekehrten Alltag läuft es bei uns. Fazit: weniger Gedanken machen und einfach auf das reagieren was kommt, bei uns hat sich alles von alleine perfekt gefügt.
Seinen eigenen Kopf hat Liam sich bis heute erhalten, und gerade den lieben wir wahnsinnig an ihm. Neben den bereits vorhandenen Modewünschen beim morgendlichen Anziehen bis hin zu klaren Essenswünschen hat er sehr klare Ideen, wie er sich sein Umfeld vorstellt. Wichtig ist aber immer, dass alle aus der Familie da sind; Mama, Papa, Bruder, Schwester und Omi, wobei das Ranking natürlich jederzeit und je nach Bedarf angepasst wird- von Liam!
Schon seit Liam ein paar Monate alt war, sind wir oft auf Reisen und bei allen meinen Trainingslagern und Wettkämpfen ist er immer mit dabei.
Dadurch habe ich den Kopf 100% im Training zu geben und zum Glück ist er sehr offen und liebt es mit uns unterwegs zu sein.
Auch bei unseren gemeinsamen Aktivitäten und selbst einfach nur beim Einkaufen liebt er es, Neues zu sehen und auszuprobieren.
Durch unser Vertrauen und unsere Liebe ihm gegenüber fühlt er sich immer geborgen und beschützt. Auch wenn dieses Gefühl mitunter zu einer gewissen Arglosigkeit führt, die uns Eltern natürlich schon manchmal an den Rand der Verzweiflung treibt.
Im letzten Jahr haben wir ein Haus gekauft, entkernt und in viel Eigenarbeit wohnlich und gemütlich gemacht. Es war wunderbar, unsere Zukunft gemeinsam wachsen und gedeihen zu sehen. Der anschließende Umzug in unser neues Haus, als Nest und perfektes Umfeld bzw. Ruheoase für unsere kleine Familie in unserem doch oft anspruchsvollen Alltag hat uns als Familie noch weiter zusammenrücken lassen.
Insbesondere bei jeder Entwicklung die Liam in unserer neu geschaffenen Welt durchlebt, hat man das Gefühl, „jetzt ist es am Schönsten, so kann es bleiben“. Diese Begeisterung bei kleinen alltäglichen Dingen die ihm, und somit auch uns, wiederfährt, löst eine Emotionalität aus, die wir vorher nur selten erlebt haben. Dieses Gefühl der tiefen Liebe und Freude ist ein Geschenk, und wir werden alles daran setzen, weiter aufmerksam zu bleiben, für diese schönen alltäglichen Situationen.Diese Ängste waren aber spätestens bei der Geburt wie weggewischt. So ein kleiner Wurm löst viel in einem aus. Obwohl er natürlich viel Raum und Zeit von unserem bisherigen Leben eingenommen hat, fühlt es sich wie eine Komplettierung unserer kleinen Gemeinschaft an.“