Am 14.08. wurde „Max ist Marie. Mein Sohn ist meine Tochter ist mein Kind.“ in der „Werkhalle“, einem Ausstellungs- und
Kreativort in Detmold-Heidenoldendorf eröffnet.
Hanno Ramrath, der in seinen besonderen Räumen immer wieder Ausstellungen organisiert, hielt eine sehr einfühlsame Rede. Unter den Fotos ist seine Rede nachzulesen. Danke, Hanno!
Außerdem sprachen Darja Kretz, stellvertr. Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Detmold und Sören Rütten von der Kooperationspartnerin Profamilia Lippe.
Musikalisch begleitete uns am Piano Annette Wolf.
Über 50 Menschen kamen trotz sonnigstem Sonntag und ließen sich berühren: DANKE!
Bis Dezember sind die Fotos noch zu in der Werkhalle zu sehen. Führungen können bei Hanno Ramrath angefragt werden. Für 5 Schulklassen wurden schon Termine vergeben.
Weitere Infos zu Öffnungszeiten und Führungen sind hier zu finden.
„Max ist Marie. Mein Sohn ist meine Tochter ist mein Kind.“
Das Projekt entstand, als unser Kind, von dem wir so lange gedacht hatten, es sei unser Sohn, sich als unsere Tochter entpuppte. Im whrsten Sinne des Wortes.
Wie geht es anderen Menschen, die das Thema Transidentität in ihrem Leben haben? Das wollte ich wissen und spüren, um meine Tochter bessr verstehen zu können.
Ich traf transidente Menschen in ganz Deutschland und der Schweiz, unterhielt mich lage mit ihnen, porträtierte sie achtsam und schrieb ihre Geschichte auf.
Dank Jirka Witschak von Katte e.v. wurde das Projekt zu einer Deutschlandweiten Wanderausstellung. Danke, Jirka, für deine unermüdliche Unterstützung und deinen Einsatz.
Mit den folgenden Worten begrüßte uns Hanno Ramrath:
„Ich begrüße Sie / Euch recht herzlich zur Eröffnung der Wanderausstellung
„Max ist Marie“ – „Mein Sohn ist meine Tochter ist mein Kind“.
(Anmerkung Kathrin Stahl: Begrüßungs- und Dankesworte habe ich an dieser Stelle für eine bessere Lesbarkeit ausgeschnitten.)
Als ich am Mittwoch nach dem Aufbau in diese Räume kam und die Ausstellung
das erste Mal sah, ging mir sofort mein Herz auf.
Ich sehe Menschen, die so mutig, zuversichtlich, glücklich und mit so viel
Freude – LEBENS- Freude mir entgegenblicken auf einem neuen und
weitgehend unbeschriebenen Lebensweg. Fotografisch festgehalten in einem
Moment des Prozesses, der von jedem und jeder ganz bewusst angestoßen
worden ist.
Jetzt der Mensch zu sein, der er / sie schon immer war und sich jetzt die
Möglichkeit zu nehmen, das Äußere dem Inneren anzugleichen und
eins zu werden. Mit der Chance, ein befreites Leben zu leben, ein glückliches
Leben zu leben.
Es ist ein Prozess auch mit Ängsten.
Wie wird sich meine Seele im neuen Äußeren ausdrücken?
Wie werde ich mich verändern? Was machen die Hormone mit mir?
Kann ich meinen Beruf weiter ausüben?
Wie reagiert mein Umfeld auf meine Veränderung, meine Arbeitskollegen,
meine Familie?
Können wir unsere Partnerschaft, unsere Familie mit Kindern weiter führen?
Bin ich jetzt Diskriminierung und Hass von Dritten ausgesetzt?
Eine Zeitlang begleitet einen die Frage: Ist es der richtige Weg?
Diese Veränderung wird sehr viel Energie, Mut, Ausdauer und Geduld
benötigen. Kann sie die lange Sehnsucht nach Ganzheitlichkeit stillen?
Aber dann begibst du dich in einen neuen „Lebensraum“ mit vollem
Bewusstsein für die Veränderung deiner Person. Ein Streben nach Stimmigkeit
und Normalität treibt dich an.
Was bleibt, was wird neu, und was musst du für immer loslassen?
Ein Prozess, der in Bewegung ist, und dem du dich vertrauensvoll überlassen
musst.
Es ist gut, dabei Menschen an der Seite zu haben, die dich begleiten und
unterstützen. So wie Euch alle, die Ihr heute hierher gekommen seid, um in
dieser Ausstellung transidente Menschen kennenzulernen und ihnen ohne
Vorbehalt zu begegnen.
Und jetzt freue ich mich auf Kathrin Stahl, die jetzt die Eröffnungsrede hält und
uns hineinführt in die Ausstellung.“
Ein Kommentar