Im Rahmen eines Senatsempfanges anlässlich der Pride Week und des Christopher Street Days in Hamburg durfte ich, anschließend an die zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, eine Rede zur Eröffnung der „Max ist Marie“ Ausstellung halten.
Einen kleinen Ausschnitt daraus möchte ich gerne teilen:
„Wie würde es sich anfühlen, wenn es in unserem Zusammenleben ein Anderssein aufgrund von Äußerlichkeiten nicht gäbe? Was wäre, wenn wir Menschen keine Schubladen im Kopf mehr bräuchten, um uns im Leben vermeintlich zurecht zu finden?
Ein Zitat aus „Max ist Marie“:
„Wer weiß, wenn die Umwelt mich einfach so nehmen würde,
wie ich bin, ob ich dann überhaupt jemals über eine Operation
nachgedacht hätte?!“
Als vor etwa sieben Jahren das Thema Transidentität Teil unserer Familie wurde, wussten wir nicht, was das bedeuten würde.
Wir wussten nicht, was auf unsere Tochter zukommen würde und auf uns als Familie. Wir hatten keine Ahnung von dem manchmal schweren Weg, der vor ihr lag – und von ihrer Stärke.
Damals, als unser Kind, von dem wir so lange gedacht hatten, es sei unser Sohn, zum ersten Mal als Frau aus dem Haus ging, lernten wir, was es heißt, in einer Welt der Schubladen zu leben.
So viel Verletzendes musste unsere Tochter erfahren, nicht nur durch Menschen, sondern auch durch Institutionen wie der Krankenkasse.
Mit einem Fotoprojekt wollte ich wenigstens einige der Schubladen beseitigen. Und meiner Tochter zeigen, dass ich an ihrer Seite bin.
(…)
Möge diese „Max ist Marie“ Ausstellung im Hamburger Rathaus bei Menschen aus aller Welt Herzen öffnen und Schubladen beseitigen.“
Danke von Herzen allen Menschen, die gelauscht haben; danke allen, die im Anschluss zu mir kamen.
Danke für dieses Erlebnis, mit „Max ist Marie“ so viele Menschen erreichen zu dürfen.
Im Anschluss hielt Prof. Dr. Johanna Schmidt-Räntsch, Richterin am Bundesgerichtshof, eine bewegende Rede zu den rechtlichen Schwierigkeiten, mit denen sich Trans*Menschen konfrontiert sehen. Sie plädierte für die Anpassung des Gleichstellungsartikels wie auch dafür, das Anerkennungsverfahren für eine Änderung des Geschlechtseintrages für Trans*Menschen zu vereinfachen.
Stimmung zauberte zum Abschluss das weltweit einzigartige Trans*Theater-, Tanz- und Gesangsensemble „Transparence Theatre“ (#TPT) Das Ensemble setzt sich ausschließlich aus Trans*Menschen mit professioneller Bühnenausbildung zusammen.
Danke für diesen Hoffnung machenden Abend!
alle Fotos copyright Claudia Höhne
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