„Eingefahrene Denkmuster immer wieder neu überprüfen“
Diesen Grundsatz setzt sich die evangelische Kirche im 500. Jubiläumsjahr der Reformation. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung übernahm die Schirmherrschaft für ein großes Projekt in Mainz:
„Wann, wenn nicht jetzt“, fragt der Mainzer Pfarrer Matthias Hessenauer. Schließlich bedeute Reformation Erneuerung, Umbruch. Aufgabe bleibe es, sich selbst und andere „anzunehmen“.
Vor diesem Hintergrund organisierte er gemeinsam mit der Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti), Petra Weitzel, die Ausstellung über Transidentität „Max ist Marie. Mein Sohn ist meine Tochter ist mein Kind„ in der Christuskirche zu Mainz, welche gestern abend feierlich eröffnet wurde.
10 Porträts aus unserem Text – und Fotoprojekt wurden ausgewählt und großformatig aufgehängt. Neben den Exponaten werden die Geschichten der Porträtierten Menschen in Auszügen zu sehen bzw. zu lesen sein. Mit der Ausstellung in Mainz ist „Max ist Marie“ nun zum zweiten mal in einer Kirche zu sehen. DANKE!
Bis zum 27. Oktober ist die Ausstellung täglich von 9 – 18 Uhr in der Christuskirche zu Mainz zu besichtigen.
Neben der Ausstellung wird es auch einen Gottesdienst geben, der sich dem Thema Transidentität widmet.
Am Sonntag, dem 22. Oktober laden die evangelische Christuskirchengemeinde und die dgti um 10 Uhr zum Gottesdienst „Reformation für Alle*“ ein, der Menschen unterschiedlichster geschlechtlicher Ausprägung zusammenbringt. Gastpredigerin ist die transsexuelle Pfarrerin Elke Spörkel. In der Feier singt der überregionale queere Chor Queerubim unter der Leitung von Tim Brügmann. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es einen Empfang mit einem Grußwort der hessen-nassauischen Oberkirchenrätin für kirchliche Dienste, Christine Noschka. Das musikalische Rahmenprogramm hierfür gestaltet das Mainzer Vokalensemble no:promise unter der Leitung von Markus Brückner.
Viel Freude und offene Herzen, allen Menschen, die dabei sein können.
Zum Thema ist bei der dgti auch eine Broschüre erschienen, die auch die Perspektive der evangelischen Kirche unter dem Titel „Reformation für Alle*“ zeigt. Dieser entnahm ich diesen schönen Satz von Michael Stippe: „Etiketten gehören auf Konservendosen…“